Die Rally ist beeindruckend: An der Börse ist SAP deutlich höher bewertet als die Konkurrenz. Um das zu rechtfertigen, muss der Konzern den Gewinn deutlich steigern – auch über 2025 hinaus.
Wie lange kann diese Rally weitergehen? Diese Frage dürften sich viele Aktionäre von SAP
bereits gestellt haben. Der Dax-Konzern hat seinen Börsenwert allein im vergangenen Jahr um 72 Prozent gesteigert, auf Drei-Jahres-Sicht um fast 190 Prozent. Damit ist der Softwarehersteller aus Walldorf inzwischen das wertvollste Unternehmen Europas.
Die Turbulenzen an den Börsen lassen SAP nicht unberührt, nach soliden Zahlen fürs erste Quartal ist der Aktienkurs aber wieder auf rund 263 Euro gestiegen. Die Bewertung bleibt daher hoch: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 40 – bezogen auf den prognostizierten Nettoertrag der kommenden zwölf Monate – übertrifft der Konzern etwa Microsoft (22), Oracle (22) und Salesforce
„Die Bewertung von SAP ist im Vergleich zur Konkurrenz und der eigenen Historie sehr hoch – der Markt preist das langfristige Wachstumspotenzial ein“, sagt Markus Golinski, Fondsmanager bei Union Investment. Um den Kurs zu rechtfertigen, müsse der Softwarehersteller in den nächsten Jahren die Profitabilität deutlich steigern und höhere Gewinne liefern.
SAP-Management hat noch Arbeit vor sich
Eine Analyse des Jahresberichts zeigt, wie robust das Geschäft ist. Viele Bestandskunden werden in den kommenden Jahren auf die aktuelle Produktgeneration umstellen, weil der Konzern die Wartung für ältere Lösungen auslaufen lässt – dieser Zyklus gilt unter Experten als wenig anfällig für konjunkturelle Schwankungen. Dennoch gibt es Potenzial für Enttäuschungen.