Klare Worte vom ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck! Im Interview für den Newsletter „Gedanken aus Washington D.C.“ von Philipp Sandmann spricht Gauck über den Ukraine-Krieg, die Rolle der USA – und was Deutschland jetzt tun muss.
Gauck sieht eine Chance auf ein Ende des Krieges, aber: „Es wird kein Frieden sein, wenn Russland das bekommt, was es mit Gewalt erzwingen will. Dann sprechen wir nicht von Frieden, sondern von Unterwerfung.“
▶︎ Mit Blick auf die USA kritisiert Gauck Präsident Donald Trump (78) scharf: Der habe die „Schutzmachtrolle Amerikas infrage gestellt“. Und der frühere Bundespräsident warnt: „Wer Opfer und Täter verwechselt, verliert den moralischen Kompass – und lädt den Vormarsch der Gewalt ein.“
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Ein echter Frieden sei nur möglich, wenn Kreml-Machthaber Wladimir Putin (72) einsehe, dass er diesen Krieg nicht gewinnen könne: „Militärisch nicht, wirtschaftlich nicht, politisch nicht. Dazu braucht es Stärke, nicht Beschwichtigung.“
„Brauchen neue Ernsthaftigkeit“
Kritik übt Gauck auch an Deutschland und Europa: „Was mich besorgt, ist nicht allein die militärische Schwäche, sondern die mentale: Dass wir nicht ausreichend vorbereitet sind – nicht nur technisch, sondern emotional, moralisch, politisch. Wir brauchen eine neue Ernsthaftigkeit.“
Für Gauck steht fest: Russlands Angriff sei mehr als ein regionaler Krieg. „Es ist ein Angriff auf unser Verständnis von Freiheit, Völkerrecht und Menschenwürde.“ Seine Forderung: Aufrüstung darf kein Tabu mehr sein! „Wir müssen friedfertig bewaffnet sein. Nur dann sind wir glaubwürdig. Nur dann schützen wir, was wir lieben.“